In den Schuhen von Anderen – VR gegen hate crime

Virtuelle Realität im Einsatz für Perspektivwechsel und Empathieförderung, um Betroffenheit durch Hasskriminalität besser zu verstehen

Fachtag in Präsenz, 10 – 17 Uhr, 22.08.2023, Hamburg,

2019 zeigten Umfragen der Greater Manchester Police (GMP) zur Zufriedenheit der Opfer, dass knapp die Hälfte der Opfer von Hassverbrechen mit der Art und Weise, wie Polizeibeamte mit ihren Beschwerden umgehen, unzufrieden waren, und dieses Problem musste gelöst werden. Das Projekt “Affinity”, eine Zusammenarbeit zwischen Mother Mountain Productions CIC (MMP) und der Polizei von Greater Manchester, schuf eine 360-3D-Virtual-Reality-Erfahrung, die es Polizeibeamten ermöglichte, Hassverbrechen direkt zu erleben, indem sie sich buchstäblich “in die Schuhe” der Opfer versetzten, mit dem Ziel, Verbindung und Empathie zu erhöhen.

MMP nutzte die VR-Technologie, um der Polizei eine immersive Erfahrung zu ermöglichen, so dass sie die Auswirkungen von Hassverbrechen auf die Betroffenen spüren konnten, anstatt sie nur intellektuell zu verstehen. Es wurde eine Erfahrung geschaffen, bei der die Beamten buchstäblich mit den Opfern “den Platz tauschten” und die Welt aus deren Sicht sahen.

In den Filmen, die mit Hilfe der betroffenen Gemeinschaften gedreht wurden, wurden reale Geschichten von Menschen gezeigt, die unter Antisemitismus, Transphobie und Hassverbrechen gegen Menschen mit Behinderungen zu leiden hatten, und das Projekt, das Anfang 2023 abgeschlossen wurde, hat echte Wirkung gezeigt. Jüngste Daten, die aus den Antworten der Beamten gewonnen wurden, geben einen Hinweis auf die Wirkung der immersiven Erfahrung. Nicht nur, dass über 90 % der Beamten der Meinung waren, dass sie insgesamt ein besseres Verständnis von Hassverbrechen haben, sondern 93 % gaben an, dass sie jetzt wissen, wie es sich anfühlt, Opfer eines Hassverbrechens zu sein. Das einschneidendste Ergebnis ist jedoch, dass etwa 18 Monate später 43 % der Beamten angaben, dass sie ihr Verhalten im Umgang mit Hassverbrechen aufgrund der VR-Erfahrung geändert haben. Dies zeigt die Macht und Wirkung und die nachhaltige Wirkung von immersiver VR, wenn sie sich auf reale Ereignisse bezieht.

In diesem Workshop wollen wir gemeinsam das Projekt “Affinity” diskutieren und erkunden; die VR-Anwendungen können während der Workshop-Sitzungen getestet werden.

Der Workshop wird in englischer Sprache abgehalten.

Eine Online-Teilnahme ist möglich.

Gäste: Interessenvertreter der Polizei, Expert:innen aus der Wissenschaft, Polizeischüler:innen, Lehrende, Vertreter:innen von Opferschutzeinrichtungen.

Organisator:innen:

  • Prof. Dr. Eva Groß Hochschule Akademie der Polizei Hamburg / eva.gross at poladium.de
  • Prof. Dr. Matthias Quent Hochschule Magdeburg-Stendal / matthias.quent at h2.de
  • Prof Dr. Ulrike Zähringer Hochschule Akademie der Polizei Hamburg / ulrike.zaehringer at poladium.de

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