Projekt immersive Demokratie startet mit Kickoff-Symposium 

Magdeburg/Berlin, 27. April 2023

Am 27.04.2023 fand das digitale Auftaktsymposium des „Projekts Immersive Demokratie“ statt. Zu der Veranstaltung hatten sich über 50 interessierte Personen aus verschiedenen Bereichen registriert.

Im Vordergrund stand die Diskussion positiver und negativer Potentiale des Metaverse auf Gesellschaft und Demokratie. Dabei spielen sowohl technologische als auch soziale Aspekte eine wichtige Rolle. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Matthias Quent, Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg Stendal, das Projekt „Immersive Demokratie“ und dessen Forschung im Metaverse vor:

Das Projekt Immersive Demokratie befasst sich mit den Herausforderungen der Weiterentwicklung der digitalen Transformation hin zu einem immersiven virtuellen Raum, dem sogenannten Metaverse. Dabei liegt der Fokus des Projekts auf demokratischer Kultur und der kritischen Begleitung dieser Transformation.

Das Projekt zielt darauf ab, neue Erkenntnisse und Evidenzen zu entwickeln, die die Entstehung des Metaversums begleiten und frühzeitig aus Fehlern und dunklen Seiten des Web 2.0 zu lernen, um das Internet der Zukunft inklusiver und demokratischer zu gestalten. Dies soll durch Zusammenarbeit und Austausch mit zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen und industriellen Akteuren erfolgen. Ein Call for Papers zur Förderung insbesondere von Nachwuchsforschung im Kontext des Metaverse wurde auf der kürzlich gelaunchten Projektwebsite veröffentlicht. Interessierte können bis Ende Mai Forschungsvorschläge und Ideen einreichen, für die ein Budget zur Verfügung steht. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Veranstaltungen angeboten, bei denen alle Interessierten herzlich eingeladen sind, an Diskussionen teilzunehmen und Expertise auszutauschen. Zudem gibt es verschiedene Teilprojekte in unterschiedlichen Kontexten, deren Ergebnisse auf der Website veröffentlicht werden.

Marie von Stauffenberg und Laura Hirvi von Meta stellten ihre Perspektiven auf das Metaverse und die Bedeutung der Forschung des Projekts immersive Demokratie und des Europäischen Metaverse Research Networks vor. 

Eine Kooperation mit dem Itas am KIT in Karlsruhe ermöglichte die Veranstaltung, bei der auch Octavia Madeira und Georg Plattner referierten. Sie waren die ersten in Deutschland, die die Frage nach Metaversum, demokratischer Kultur und Extremismus in einem wissenschaftlichen Kontext bereits im Mai 2022 thematisierten. 

Matthias Quent stellte in seinem Input konzeptionelle Einordnungen zu des besonderen Aspekten immersiver Umgebungen hervor und stellte die Beobachtung heraus, dass Individuen in Hinblick auf Bildung und Demokratiekompetenzen stark von Technologien des Metaverse profitieren könnten, während die Risiken vor allem auf struktureller Ebene zu finden sind. 

Unternehmen, Organisationen und Länder sind bestrebt, das Metaverse zu gestalten und zu entwickeln. In den Vorträgen und Diskussionen wurden eine Reihe konkreter Fragen erörtert: Immersive Demokratie, Gesundheit und Radikalisierung sind nur einige der Aspekte, die das Metaverse beeinflussen könnte.

Obwohl das Metaverse großes Potenzial für Vielfalt und Selbstwirksamkeit bietet, müssen dennoch Risiken wie Datenschutz und missbräuchliche Nutzung (dunkle Beteiligung) berücksichtigt werden. Ziel ist es, die Chancen maximal zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.

Die psychische Gesundheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Metaverse, da virtuelle und erweiterte Realität für die Behandlung von psychischen Erkrankungen und Sucht eingesetzt werden können. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abhängigkeit von Spielen und Online-Aktivitäten.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit der (VR-)Technologie. Aktuell stellt VR für einige Menschen eine Herausforderung dar, insbesondere für Personen mit körperlichen Einschränkungen. Es ist wichtig, bei der Entwicklung der VR-Technologie auf Verfügbarkeit, Erschwinglichkeit und Kompatibilität auf verschiedenen Plattformen zu achten. Zukunftsszenarien für das Metaverse behandeln Sicherheit, Freiheit und Extremismus und betonen die Wichtigkeit, die Nutzer einzubeziehen und demokratische Prinzipien der Inklusion und Vielfalt zu fördern. Damit bietet das Metaverse sowohl Herausforderungen als auch Chancen für unsere Gesellschaft und deren Entwicklung.

Wir freuen uns auf weitere Diskussionen und Forschungsbeiträge des Projekts „Immersive Demokratie“ und hoffen, Sie bei zukünftigen Veranstaltungen begrüßen zu können!

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